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Installation im Antistitium

Zum Jubiläum eine Brücke in die Zukunft bauen: Die Geschichte des Antistitiums als einmaliges historisches Gebäude für Chur und Graubünden wurde aufgearbeitet. Die Räumlichkeiten mit der Gotischen Stube und der Hasenstube werden ab Ende März 2023 als besonderer Ort für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht.

Die Räume wirken lassen

Das «Antistitium», das Pfarrhaus der Martinskirche, ist in den letzten zwei Jahren umfassend renoviert worden. Es ist eines der ältesten und am besten erhaltenen Häuser der Altstadt von Chur. Die historischen Räume darin werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nicht als Museum, sondern mit multimedialen Installation und speziellen Führungen mit Chur Tourismus über das ganze Jahr.

Die Installation wird kuratiert von Historiker und Kulturmanager Bruno Meier und konzipiert von Ausstellungsgestalterin Margarethe Greiner ( FH Graubünden).

Weitere Informationen zur den Führungen folgen.

Eine moderne Installation

Kuratiert wurde die Installation von Historiker und Kulturmanager Dr. phil. Bruno Meier. Die multimediale Umsetzung wurde von Ausstellungsentwicklerin Margarethe Greiner von der FH Graubünden konzipiert. Die beiden lassen insbesondere die gotische Stube um 1480 und die Hasenstube auf die Besuchenden wirken. Nicht Exponate, sondern die Räumlichkeiten übernehmen die Hauptrolle. In der gotischen Stube stehen die ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner des Antistitium im Mittelpunkt. In der Hasenstube wird die Frage wohl nicht beantwortet werden, warum die Hasen die Macht übernommen haben und die Menschen zu Gejagten geworden sind.

Die Inhalte

Die historischen Räume haben selbst Denkmal- beziehungsweise Objektcharakter. Die Inhalte werden deshalb mit Medienstationen (Audio) vermittelt. Die mulimediale Einführung umfasst

  • Das Disentiser Haus, Baugeschichte, Bedeutung
  • Situation der Bündner Kirche um 1500
  • Churer Reformation und die Bedeutung von Johannes Comander
  • Aufbau der reformierten Kirche Graubündens, Synode, Katechismus, Antistites
  • Gegenreformation, Bündner Wirren und Orthodoxie
  • Aufklärung und Gegenbewegungen
  • Bedeutung von St. Martin
  • Weg in die Moderne

Nachher können als Höhepunkte die Gotische Stube und die Hasenstube besichtigt werden.

Die Gotische Stube

Die gotische Stube stammt aus der Zeit um 1480 und repräsentiert noch das Disentiser Haus aus vorreformatorischer Zeit. Sie wurde später als Empfangsraum, Büro, Sekretariat und Wohnraum genutzt. In diesem Raum stehen die ehemaligen Bewohner:innen des Antistitiums im Mittelpunkt: ein knappes halbes Dutzend Beispiele aus unterschiedlichen Zeiten: Johannes Fabricius (Mitte 16. Jh.), Georg Saluz (1. Hälfte 17. Jh.), die Pfarrfamilie Kind (18./19. Jh.), Leonhard Herold (19. Jh.), Clara Ragaz (um 1900), Therese Burger, die im Haus aufgewachsen ist (20. Jh.).

Die Hasenstube

Die Hasenstube war ein privater Repräsentationsraum mit Grisaille-Malereien aus der Zeit um 1600. Dargestellt sind wohl vier Mitglieder der Familie, die zu dieser Zeit das Haus. bewohnt hat. Neben allegorischen Darstellungen steht ein militärisch anmutender Umzug im Mittelpunkt, dargestellt als verkehrte Welt. Die Hasen haben die Macht übernommen, die Menschen sind zu Gejagten geworden. Rund um die Stifterfamilie wird eine Geschichte vermittelt. Dabei kann das Persönliche mit der Botschaft des Hasenfreskos verbunden werden. Inhaltlich ist ein Hintergrund zu vermuten, der auf den Solddienst hinweist.

Führungen im Antistitium

Chur Tourismus bietet ab Mai 2023 monatlich zwei öffentliche Führungen an. Natürlich sind auch Führungen für Gruppen möglich. 

Mehr Infos und Buchung direkt bei Chur Tourismus:

Publikation

Möchten Sie noch tiefer in die Geschichte eintauchen? In der neuen Publikation «500 Jahre Antistitium. Eine Bau- und Kirchengeschichte» erfahren Sie alles rund um das historische Gebäude und seine Geschichte.

Galerie Umbau Antistitium